Magisches Marokko

Weil wir, auf Geheiß von Youssef, sehr früh unterwegs waren, konnten wir in einigen Riads, die heute als Museen geführt werden, fast ohne Beeinträchtigung durch andere Touristen, fotografieren. Die wunderbare Architektur mit den vielen Repetitionen und Symmetrien hat uns alle überwältig und wir konnten an diesem Tag einige schöne Aufnahmen für unser Portfolio erstellen.

Am nächsten Tag verließen wir Marrakesch, um mit insgesamt 3 geländegängigen Fahrzeugen den Hohen Atlas in Richtung Wüste zu durchqueren. Diese Fahrten über den Atlas sind sehr anstrengend, da die Straße sich teilweise noch im Bau befindet und auch mit Wartezeiten an Baustellen gerechnet werden muss. Dennoch fanden wir immer wieder einige Stellen mit einer tollen Aussicht auf ein Tal, eine Ortschaft oder auf ein Bergpanorama, wo wir dann kurze Pausen einlegten.

Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser Hotel nahe Aït Ben Haddou, das Riad Ksar Ighnda. Ein tolles Hotel in dem wir leider nur 1 Nacht zum Genießen hatten. Denn nach einer Stunde Chillen am Pool fuhren wir noch für ein Sonnenuntergangs-Shooting ins nahe gelegene Aït Ben Haddou. Die Ortschaft ist eine alte Lehmbausiedlung, die auch schon oft als Filmkulisse diente, z.B. bei Ridley Scotts "Gladiator". Es gibt Fotografiestandpunkte an mehreren Seiten und man muß sich für Gegenlicht oder Seitenlicht entscheiden. Wir haben am Abend und am Morgen in Aït Ben Haddou fotografiert und mehrere Standpunkte ausprobiert. Hier eine Aufnahme der alten Lehmsiedlung bei Sonnenaufgang.

Weiter ging es mit einem Besuch der Atlas Studios in Ouarzazate. Hier kann man durch die Kulissen bekannter Filme spazieren und sich den genauen Aufbau (auch wieder viel Lehmbau) ansehen. Eine Tour dauert ca. 1 Stunde, ist kurzweilig und dient als angenehme Unterbrechung bei der etwas längeren Fahrt in Richtung Wüste.

Bei jeder Marokko-Reise sind die Übernachtungen in der Wüste und die Fotosessions, auch in der Nacht, der absolute Höhenpunkt.  Wir erreichen unser Luxuszelt-Lager meist am späteren Nachmittag und können uns so noch perfekt für ein Shooting zu Sonnenuntergang vorbereiten. Ich suche dabei meist eine Düne, die möglichst die anderen Dünen überragt und eine gute Sicht in Richtung Sonnenuntergang bietet. Begleitet werden wir dabei von einem Beduinen mit seinen Kamelen. Dann gilt es nur noch, Ihn und seine Kamele richtig zu positionieren und auf das perfekte Licht zu warten.

Auch in der Nacht kommt die Fotografie nicht zu kurz, denn der Termin der Fotoreise ist stets so gelegt, dass wir die Milchstraße an einem mondfreien Nachthimmel bestaunen können. Die Dünen im Vordergrund und der beeindruckende Sternenhimmel darüber beschäftigen uns meist für 1-2 Stunden. Danach bleibt noch genügend Zeit sich einfach in den Sand zu legen und dieses großartige Schauspiel am Nachthimmel zu genießen.

Nach 2 Übernachtungen in der Wüste machen wir uns auf einer alternativen Route wieder auf den Rückweg über den Atlas. Ein abschließendes Highlight dabei ist die Nachtaufnahme in der Dadesschlucht, kurz vor Sonnenaufgang. Unsere Guides fahren während einer Langzeitbelichtung die gewundenen Straßen auf und ab und bringen mit den Lichtern Ihrer Fahrzeuge das gewisse Etwas in unsere Aufnahmen.

Den Abschluss der Reise bildet ein gemeinsames Abendessen auf einer Terrasse direkt am Djeema El Fna. Da wir dort immer den besten Platz für uns reservieren, können wir vor dem Abendessen noch das geschäftige Treiben auf dem Platz bei Sonnenuntergang fotografieren. 

Eine Reise nach Marokko ist exotisch und interessant und bietet fotografisch sehr viele Möglichkeiten sich weiterzubilden. Wie immer werden die Teilnehmer bestens betreut und vor den gemeinsamen Shootings genau unterwiesen. Nichts desto trotz kommt bei solchen Fotoreisen auch immer der Spaß und das gemeinsame Erleben nicht zu kurz und man reist mit wunderbaren Eindrücken und viel neuem Fotowissen nach Hause zurück.