Packliste für Fotoreisen

Fotoausrüstung

  • Kamera - offensichtlich! Wenn du Platz dafür hast, bring auch ein Backup-Gehäuse mit. Kleine Anmerkung dazu: Jahrelang bin ich nur mit einer Kamera gereist. Das ging damals gut. Derzeit benutze ich meine Sony a7rv als meine Hauptkamera und die Sony a7riii als Backup.

 

  • Stativ - Stabil und leicht. Ich bin gerade von meinem fast 6 Jahre alten, bewährten Sirui W2204 zum Benro Tortoise CLV34 gewechselt. Bonus-Tipp: Ich bringe immer einen zusätzlichen Spike für das Stativ mit, seitdem ich mal einen vor Ort verlor und danach Probleme hatte.

 

  • Objektive - die Wahl hängt davon ab, was fotografiert werden soll, aber ich versuche grundsätzlich immer eine breite Brennweite abzudecken.
  • 16-35 mm - Normalerweise nehme ich mein Sony 16-35 2.8 mit. Wenn Weitwinkelaufnahmen auf der Tour Priorität haben, zieh ich stattdessen mein Sony 12-24 2.8 vor (mit dem ich aber meine Filter nicht verwenden kann, also bevorzuge ich doch eher das 16-35).
  • 24-70 mm oder 24-105 mm - Letzteres ist immer dabei. Das Sony 24-105 4.0 ist nicht mein bestes Objektiv, aber die Qualität ist gut und die Vielseitigkeit beeindruckend. Daher reise ich nie ohne.
  • 100-400 - Dieses Objektiv ist schwerer, aber ich kann nicht auf ein Teleobjektiv verzichten. Und es macht mir am meisten Spaß, mit meinem Sony 100-400 4.5-5.6 zu fotografieren.

 

  • Batterien - bring lieber eine mehr mit, wenn du in kalte Gegenden reist und planst, längere Zeit im Freien zu fotografieren. Ich nehme normalerweise 2-3 Sony NPFZ100 mit und bin bestens versorgt.

 

  • Batterieladegerät - offensichtlich, aber hey, das sind die Dinge, die wir am häufigsten vergessen.

 

  • SD-Karten - zusammen mit Batterien sind sie das ärgerlichste, wenn man sie vergisst. Bring genug mit, besonders wenn du Videos aufnimmst. Ich verwende SanDisk-SD-Karten. Videos sind nicht mein Thema, deshalb reichen mir 128 GB. Ich nehme lieber 6 bis 8 'kleinere' Karten mit (sie wiegen nichts und nehmen keinen Platz weg), als eine große Karte mit 256 GB oder mehr zu haben, die eine Fehlfunktion haben könnte.

 

  • Filter - Pol-Filter sind für mich am wichtigsten. Darüber hinaus ein oder zwei ND-Filter. Wähle einen ND 3.0, wenn du nur einen mitnehmen möchtest. Wenn du Platz für mehr hast, nimm einen ND1.8 hinzu. Wenn du gerne Langzeitbelichtungen machst und sehr gerne mit Filtern experimentierst, gibt es natürlich noch mehr Optionen.

 

  • Blasebalg - jetzt sprechen wir über die Dinge, die wirklich notwendig sind. Denn verschmutzte Objektive können deine Bilder ruinieren. Ich benutze einen einfachen Blasebalg, der Staub vom Glas entfernt. Und in der Natur fliegt immer etwas durch die Luft, so dass das unverzichtbar ist.

 

  • Putztücher - bring mehr als nur eins mit, wenn du schlechtes Wetter erwartest oder Spritzwasser vom Meer oder Wasserfällen. Ich bringe immer einige Bambustücher mit. Und wenn das nicht reicht, nutze ich Feuchttücher bzw. Reinigungstücher von Zeiss. 

 

  • Kameratasche - ähnlich offensichtlich wie die Kamera. Es gibt verschiedenste Taschen und Größen. Jeder hat da seinen eigenen Geschmack und Vorlieben. Achte bei Deiner Wahl auch darauf, dass Du den Rucksack bei Flugreisen mit an Bord nehmen kannst. Sollte der Rucksack selbst eventuell zu groß sein, gibt es z.B. von F-stop oder Shimoda Innentaschen, in die Du Dein Equipment packen kannst. Ich habe mein f-stop ICU immer zu meinen Füßen unter dem Sitz.

 

  • Regenschutz - ja, ich weiß, Kamerataschen werden als wasserdicht beworben. Aber einmal hatte ich Wasserlecks, nachdem ich lange durch einen Monsun gewandert war. Es hat nur einen Müsliriegel ruiniert und zum Glück nichts von der Ausrüstung. Aber ich bin nun lieber vorsichtig und habe eine Regenhaube dabei. Bei Shimoda sind diese bereits beim Kauf des Rucksacks dabei. 

 

  • L-Winkel - diese empfehle ich immer für jede Kamera, weil es hilft schnell von horizontal auf vertikal zu wechseln, ohne das Stativ neu einstellen zu müssen. Es ist schwer, hier Empfehlungen zu geben, weil sie von Kameramodell zu Kameramodell unterschiedlich sind. Ich benutze für meine Sony a7rv einen L-Winkel von Small Rig und bin zufrieden.

 

  • Kamera-Clip - die Peak-Design-Klammer 'Capture Clip' ist großartig, um deine Kamera an deinem Schultergurt zu befestigen und sie beim Wandern schnell griffbereit zu haben. 

 

  • Kameraschlaufe - ein weiterer Helfer und immer an meiner Kamera. Ich habe meinen von Peak Design und er hat seinen Job stets gut gemacht.

 

  • Fernauslöser oder Fernbedienung - je nach Kamera kommt man bei Verschlusszeiten von 31 Sekunden und länger nicht um sie herum. Zum Glück haben die Kamerahersteller aber vielfach nachgebessert, in dem man entweder längere Belichtungszeiten nun in der Kamera auswählen kann (bei meiner Sony im Untermenü etwas versteckt), oder per App und Bluetooth mit dem Handy auslösen kann. Bietet Deine Kamera das nicht an, denk an den Fernauslöser.

 

Wenn du dich für Drohnenfotografie interessierst und eine besitzt, bring sie auch mit (begleitet von zusätzlichen Batterien und Ladegerät). Vorausgesetzt, es ist erlaubt, die Drohne an deinem Zielort zu fliegen!

Okay, damit haben wir deine Kameratasche und deine Fotoausrüstung gepackt. Füge deinen Laptop, Tablet und eine Backup-Lösung hinzu (ich benutze eine externe Festplatte) und vergiss nicht das Ladegerät, notwendige Kabel oder Adapter. Auch Handy und Ladegerät dazu. Fertig.

Kommen wir zur Kleidung und Sonstigem: 

  • Unterwäsche - ich werde es immer wieder wiederholen: Merino! Und im Winter lange Unterwäsche nicht vergessen. Ich erinnere mich, dass ich als Kind lange Unterwäsche gehasst habe. Ich kann buchstäblich noch das Jucken von damals spüren und habe letztendlich lieber gefroren, als das zu tragen. Aber wir sind nicht mehr in den 80ern und es gibt klasse Aktiv-Unterwäsche, wo die Nähte nicht zu spüren sind und der Tragekomfort hoch ist.

 

  • Socken - ich ziehe Wandersocken aus Merinowolle vor. Jeder hat da so seine Favoriten. Ich mag meine Wandersocken von Ortovox. Sie sind teuer, aber ich trage sie auch gerne zu Hause. Es gibt dicke Varianten für den Winter und leichtere für den Sommer. 

 

  • T-Shirts - nimm, was dir gefällt. Aber sobald du wandern und fotografieren gehst, empfehle ich wieder Merino als Basisschicht. Leichte und atmungsaktive Varianten im Sommer und dickere im Winter. Baumwolle reicht einfach nicht aus, weil sie leicht vom Schweiß nass wird und nicht so schnell trocknet. Außerdem ist Merino weniger schnell am Müffeln ;)

 

  • Midlayer - auch wenn ich wie eine Schallplatte klinge, auf der die Nadel hängt: ich bevorzuge Merino. Fleece ist auch in Ordnung. Ich habe mehrere Kapuzenjacken in unterschiedlicher Dicke und Gewicht für verschiedene Temperaturen. 

 

  • Shell - ich nehme eine leichte Daunenjacke mit, die in meiner Kameratasche verstaut werden kann, während ich draußen bin (zum Beispiel für Nächte). Meine von Arcteryx ist inzwischen 6 Jahre alt und hat mich auf unzähligen Reisen begleitet. Im Winter trage ich einen Parka mit Daunenfüllung. Sollte es heftig regnen oder auch extrem stürmen, ziehe ich schnell eine Regenjacke aus dem Rucksack, um mich vor dem Gröbsten zu schützen. 

 

  • Hosen/Shorts - nimm alles mit, was leicht, aber dennoch robust ist und sich beim Bewegen gut anfühlt. Je kälter und nasser das Wetter, desto mehr Isolierung und wasserabweisendes Material benötigst du. Denk daran, dass es atmungsaktiv ist. Ich selbst schwitze leicht, deshalb trage ich außerhalb des Winters gerne Hosen mit Reißverschlussbeinen oder Reißverschlussöffnungen an den Seiten, um Belüftung zu ermöglichen. Ich mag es gar nicht bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius im Sommer lange Hosen tragen zu müssen. Aber abseits der Straße kommt es im Dickicht zu Kratzern und lästigen Zecken. Shorts sind dann keine gute Option.

 

  • Schuhe - das könnte ein Artikel für sich sein. Für manche Menschen ist es fast eine Religion, ihre geeigneten Schuhe auszuwählen. Ich empfehle, in ein lokales Geschäft zu gehen und sich beraten zu lassen. Je rauer das Gelände ist, in dem du wandern wirst, und je schwerer die Last, die du trägst, desto mehr müssen deine Füße und Beine, und daher auch deine Schuhe, aushalten. Hol dir ordentliche Schuhe! Für fast alle meine Wanderungen reichen mir meine aktuellen Lowa-Stiefel aus. Für kurze, weniger anspruchsvolle Touren trage ich leichte Arcteryx-Schuhe.

 

  • Gummistiefel - im Winter und besonders wenn du planst, im Wasser stehend zu fotografieren, kann ich die Verwendung von Gummistiefeln nicht genug empfehlen. Ich war mit meinen MuckBoots bislang immer zufrieden. Deren Stiefel sind wirklich kostspielig, aber haben auch nichts gemein mit den Gummihüllen, die ich als Kind trug und bereits beim Ansehen Schweißfüße bekam. Die Stiefel von denen ich rede, sind z.B. auf Wintertouren in Island mein ständiger, mich warm haltender Begleiter. Ich würde sie jetzt nicht für lange Tages-Wanderungen empfehlen, aber ich bin damit auch problemlos fast einstündige Touren durch Eis und Geröll gestiegen.

 

  • Steigeisen/Krallen - ebenfalls für Winter oder hohe Alpine Lagen, wo Eis zu erwarten ist. Was Deine Sicherheit angeht, sind sie ein Muss! Jeder meiner Winter-Workshopteilnehmer wird sehr, sehr eindringlich auf deren Verwendung angesprochen. Es ist nicht lustig auf Eis zu stürzen. Wenn Kamera oder Objektiv brechen, ist das ärgerlich. Aber wenn es Knochen sind, ist es richtig schmerzhaft. Also sorge bitte vor!
  • Stirnlampe - Eine Lampe ist notwendig, um sicher zu sein, wenn das Tageslicht nachlässt. Eine Stirnlampe ist sicherer als eine Taschenlampe, weil Du dann die Hände frei hast. Ich habe ein einfaches Modell von Black Diamond, die auch einen roten Lichtmodus hat. Das ist weniger störend für andere Menschen oder Tiere in der Umgebung, wenn ich nachts mit meiner Ausrüstung herumhantieren muss.
     
  • Regenhose - bei starkem Regen benötigst du eine Regenhose als Schutz. An sehr kalten und windigen Tagen ist es auch ein guter Schutz, sie einfach als winddichte äußere Schicht zu tragen und deine Beine warm und trocken zu halten.
     
  • Regenjacke - dasselbe gilt für eine Regenjacke. (siehe auch oben "Shell")
     
  • Schal - im täglichen Leben in der Stadt ziehe ich normale Schals vor. Aber diese langen Dinger sind immer im Weg, wenn ich mit meiner Kamera in Aktion bin. Also nehme ich im Winter einen Schlauchschal aus Merino anstelle eines normalen Schals und kann störungsfrei mit meiner Kamera hantieren. 
     
  • Handschuhe - auch für kalte Temperaturen (vergiss sie nicht, wenn du auch im Sommer in den Bergen unterwegs bist!). The Heat Company sponsert mich mit ihrer Ausrüstung, wofür ich sehr dankbar bin. Handschuhe und Wärmepads (siehe unten) inklusive. 
     
  • Wärmepads - insbesondere Wärmepflaster haben mir schon eine Reise gerettet, als ich ernsthafte Rückenprobleme hatte. Auch in kalten Nächten, beim Warten auf die Milchstraße oder Nordlichter sind Wärmepads sehr hilfreich. Übrigens auch bei Feuchtigkeit der Ausrüstung im Rucksack bzw. bei beschlagenen Objektiven.
  • Kopfbedeckung - im Sommer zum Schutz vor der Sonne, im Winter zum warm halten und nach Tagen in der Wildnis um nicht wie ein Wrack mit wilden, fettigen Haaren auszusehen.

 

  • Schlafsack - hängt absolut von deinen gebuchten Unterkünften ab, natürlich. Bei Camper-Touren oder in einem Zelt war mein Schlafsack von Mountain Equipment stets ein solider Begleiter. Aber lass Dich dazu am besten - wie auch bei Schuhen - von Spezialisten beraten, damit Du das Optimale für deine Bedürfnisse und Vorlieben erhältst.

 

  • Trekkingstöcke - sind sehr hilfreich, auch wenn man damit manchmal belächelt wird. Insbesondere auf unebenem Gelände und bei großer Steigung helfen sie für Balance und entlasten die Knie. 

Ich habe festgestellt, dass etwas Handlotion für die Hände und auch ein Lippenbalsam hilfreich sind, weil Minusgrade deine Haut spröde machen. Und im Sommer ist ein Mückenschutz oder sogar ein Netz zum Schutz vor diesen lästigen Biestern ratsam bis unerlässlich.

Und um das halbwegs vollständig zu machen, vergiss nicht, auch deine anderen Notwendigkeiten mitzubringen:

Medikamente, Badehose, Flip-Flops, Sonnenbrille, Kopfhörer, Reisepass, Ausweis, Geld, Kreditkarte usw.. Aber nun gut, ich wette, du bist schon gereist und brauchst hier keinen weiteren Rat.

Eine gute Idee ist es, vor der Reise Karten von Google Maps herunterzuladen, damit sie auch im Offlinebetrieb und außerhalb des nächsten Sendemasten funktionieren. Überprüfe die Updates deiner Lieblings-Apps und besorge Dir ggf. klassische Karten (ja, auf Papier). Es gibt ziemlich viel vorzubereiten. Aber das Schöne ist, dass du das alles mehrere Tage vor der Abreise und mit einem hohen Maß an Vorfreude auf die Reise erledigen kannst. 

Ich hoffe, diese Liste ist für dich hilfreich. Viel Erfolg beim Planen und Vorbereiten.

Alles Gute und viel Spaß für Deine nächste Reise.

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