Die richtige Ausrüstung für die Naturfotografie
Ausrüstung ist nicht alles, jedoch neben der Passion und Kreativität ein wichtiger Faktor für schöne und aussagekräftige Naturfotos. Daher geben wir ins unseren Blogs auch immer wieder Tipps und Feedback zum Thema Kameraausrüstung und Technik.
Wir teilen unsere Erfahrungen mit Dir, damit auch Du die beste Ausrüstung für die Naturfotografie verwendest. In der Naturfotografie werden wir oft vor besondere Anforderungen gestellt.
Aber dafür brauche ich sicher eine gute Kamera?
Traditionell ist die Landschaftsfotografie nicht sonderlich fordernd für die Kamera, die Landschaft läuft nicht weg, und viele Megapixel sind nur wichtig, wenn man große Wanddrucke machen möchte. Es gibt lediglich bei Nachtaufnahmen einen Flaschenhals in der Sensortechnik, denn neuere Vollformatkameras haben einen gewissen Vorteil bei Nachtaufnahmen, da sie ein wenig mehr Bildinformationen sammeln können und somit mehr Daten für ein Bild haben. Das bedeutet, dass die Bildergebnisse weniger Bildrauschen aufweisen. Das ist für Aurora oder Milchstraßen Aufnahmen wichtig. Ansonsten stellt die Landschaftfotografie wenig Ansprüche. Anders sieht das bei der Wildlife Fotografie aus.
Eine Kamera mit hoher Bildauflösung ist besonders für Wildlife Fotografie wichtig. Denn nicht immer kommt man nah genug an sein Motiv heran. Viele Tiere haben eine Fluchtdistanz, daher kann das hereincroppen wichtig sein, wobei viele Auflösung durchaus hilfreich ist. Doch nicht nur an den Sensor stellt die Wildlife Fotografie hohe Ansprüche. Der Autofokus ist ebenso wichtig. Ein schneller Autofokus entscheidet zwischen einem gelungenen Bild und einem unscharfen für den Papierkorb. Bei Vögeln im Flug oder einem spielenden Bärenkind, ist er unverzichtbar.
Für alle Genres der Naturfotografie sollte deine Kamera jedoch mit extremen Witterungen zurechtkommen. Dies kann die Kälte im Winter auf den Lofoten sein, Feuchtigkeit in Regenwäldern (z.B. in Uganda), Sand und Staub in der Wüste.
Die Kamera ist nur so gut wie das angeschlossene Objektiv
So einfach ist die Gleichung natürlich nicht. Klar ist aber, dass man neben einer Kamera auch ein Objektiv braucht, das den Anforderungen des Motivs gerecht wird.
Weitwinkelobjektive: Sie sind bei Landschaftsfotografen sehr beliebt. Weitwinkelobjektive ermöglichen es, mehr von der Landschaft einzufangen und bieten viel kompositorische Freiheit. Soll es auch mal eine Nachtaufnahmen werden, sind Objektive besonders hilfreich die eine besonders große Blendenöffnung von f/2.8 oder darunter haben. Denn bei f/1.8 kommt schnell das 4fache an Licht verglichen mit f/4 auf den Sensor, ganze zwei Belichtungsstufen.
Ob Zoom oder Festbrennweite ist zunächst zweitrangig, doch kann man den Fußzoom leider nicht immer verwenden. Stehen wir etwa auf einer Klippe auf den Färöer-Inseln ist es gut ein wenig Flexibilität mitzubringen, und nicht noch ein paar Schritte näher ans Motiv zu müssen und sich dann am Meeresboden wiederzufinden. Für Astrofotografen sind Festbrennweiten oft ein muss, da sie konstruktionsbedingt einfacher mit großen Blendenöffnungen aufwarten können. Das Mehr an optischer Qualität ist jedoch steht mit der bereits angesprochenen Flexibilität abzuwägen. In der Landschaftsfotogarfie sind Zooms in der Regel weiter verbreitet.
Große Telebrennweiten für die Wildlife Fotografie sind ebenso wichtig, denn die Fluchtdistanz ist je nach Spezies hoch. Nicht alle Tiere sind so zutraulich wie ein Papageitaucher oder ein Murmeltier. Teils müssen große Distanzen überbrückt werden, weshalb eine lange Brennweite unumgänglich ist. Um einen Bären zu fotografieren, möchte man ohnehin eine möglichst lange Brennweite nutzen, ist man bei unter 200mm angekommen, sollte man sich vielleicht anfangen Sorgen zu machen. Zumindest, wenn man nicht in einem Hide sitzt.
Unverzichtbar für die Naturfotografie: Stative
Auf Wanderungen zu den Fotomotiven sind Stative oft eine Last. Dennoch sind Stative ein unverzichtbares Hilfsmittel für alle Naturfotografen. Sie geben Stabilität und damit mehr Freiheit bei der Belichtungseinstellung. Mit einem Stativ kannst Du den ISO-Wert Deiner Kamera niedrig halten und so eine bessere Bildqualität erzielen. Du kannst auch eine lange Verschlusszeit Deiner Kamera wählen, ohne Verwacklungen auf Deinen Fotos befürchten zu müssen, was besonders bei Dämmerungs- und Nachtaufnahmen hilfreich ist. Nur mit einem Stativ lassen sich optimale Ergebnisse bei Langzeitbelichtungen erzielen. Ebenso ist es für Wildlife Fotografen hilfreich nicht die ganze Zeit die schweren Teleobjektive in der Hand halten zu müssen, die auch schon mal mehr als ein Stativ wiegen können.
Du willst mehr zum Thema Stative wissen? Sven Herdt hat in seinem Blog Artikel seine Erfahrungen mit Stativen geteilt.
Experimentiere mit Filtern:
Je mehr Du Dich mit der Landschaftsfotografie beschäftigst, desto mehr wirst Du die Effekte lieben, die Du mit Filtern erzielen kannst. Die Auswahl an Filtern ist groß: Es gibt Polarisazionfilter (CPL) Neutraldichtefilter (ND) und Graufilter (GND), mit denen Du die Beleuchtung in Deinem Bild ausgleichen kannst, während der Polarisationsfilter praktisch ist um Reflexe beseitigen und den Kontrast der Bilder zu erhöhen. Die Kreativen möglichkeiten sind vielfältig und es lohnt sich durchaus mit diesen Filtern zu experimentieren.